BdB: Einigung zu Basel II positiv

Der Bundesverband deutscher Banken begrüsst die Einigung des Baseler Ausschusses fuer Bankenaufsicht zur Einfuehrung der neuen Eigenkapitalregeln (Basel II). "Mit der Einigung ist ein Durchbruch gelungen. Die Banken haben jetzt Planungssicherheit und können mit der Einführung des neuen Regelwerks beginnen, auf das sie sich mit hohem finanziellen und technischen Aufwand schon seit vielen Jahren vorbereitet haben", sagte Professor Dr. Manfred Weber, Hauptgeschäftsführer und
Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes deutscher Banken. Basel II könne jetzt durch eine verbesserte Risikosteuerung zur Unterstützung der Stabilität des internationalen Finanzsystems beitragen. "Insgesamt ist Basel II ein enormer Fortschritt in der Finanzaufsicht. Das neue Regelwerk
wird sowohl für Banken als auch für die Wirtschaft, nicht zuletzt den Mittelstand, weitreichende Vorteile haben", so Weber.

Viele Institute, die sich auf die Einführung des Standard- oder Basis-IRB-Ansatzes vorbereiten, könnten nun ab dem 1.1.2007 damit arbeiten. Beim fortgeschrittenen Ansatz bleibe nach der Entscheidung des Baseler Ausschusses nun ein Jahr mehr Zeit. "Diese Frist sollten wir nutzen, um offene Fragen, wie z.B. der Prozyklizitaet, der Gesamtkalibrierung, der Berücksichtigung operationeller Risiken und der Home-Host-Problematik zu klaeren", so Weber. Allerdings sei der gestaffelte Zeitplan bei der Einführung des Regelwerkes nicht unproblematisch. Der unterschiedliche Implementationszeitpunkt werfe praktische Probleme bei der Umsetzung auf und werde auch die zeitgleiche Anwendung des Regelwerks auf internationaler und auf EU-Ebene erschweren. Zu begrüssen seien demgegenüber die erzielten Fortschritte bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden. Auch der Verzicht auf eine explizite Regelung zur Stress-LGD-Berechnung entspreche einer vom Bankenverband erhobenen Forderung. Allerdings werde die nun vorgesehene Verlängerung der Floor-Regelung bis in das Jahr 2009 den Anreiz für Banken senken, einen IRB-Ansatz zu wählen.