Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht jeden Tag eine Zinsstrukturkurve, die auf den von den Zentralstaaten des Euro-Währungsgebiets in Euro begebene Anleihen mit AAA-Rating mit Laufzeiten zwischen drei Monaten und dreißig Jahren basieren. Eine weitere Zinsstrukturkurve stellt alle Anleihen von den Zentralstaaten dar, außerdem werden die Abstände zwischen beiden veröffentlicht. Die Zinsstrukturkurve, die nach dem Svensson—Verfahren erstellt wird, stellt die Relation zwischen Umlaufsrendite und Restlaufzeit von Anleihen mit ähnlichem Risikoprofil zu einem bestimmten Zeitpunkt dar. Die Zinsstrukturkurven sind als Untergrenze für Finanzierungskosten im Euro-Währungsgebiet zu betrachten, da sie auf Grundlage der Anleihen mit AAA-Rating, die das niedrigste Kreditrisiko tragen, berechnet werden. Sie stellt aber auch einen hilfreichen Maßstab für die Bewertung der Umlaufsrenditen anderer Anleihearten mit gleicher Restlaufzeit dar. Außerdem unterstützt sie bei der mittel- bis langfristigen Einschätzung der Markterwartung der Markterwartungen in Bezug auf Wirtschafts- und Finanzentwicklung. Die Zinsstrukturkurven sind außerdem wichtige Informationsquellen für die Finanzmarktanalyse und die Beurteilung der Finanzstabilität. Im Moment ist der Abstand zwischen den Umlaufrenditen kurz- und langfristiger Anleihen nur gering, weshalb die Zinsstrukturkurve auch ziemlich flach verläuft. Aber in den letzten Monaten sind sie gestiegen, da die Renditen der langfristigen Anleihen höher waren als die der kurzfristigen.
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